Derungs Gion Antoni

Autor
Derungs Gion Antoni
Beschreibung

* 1935 +2012
Gion Antoni Derugs wurde am 6. September 1935 in Vella/Lugnez (Kanton Graubünden/Schweiz) geboren. Schon 1937 starb sein Vater, aber seine sehr musikalische Mutter förderte seine musikalische Begabung. Die frühe Begegnung mit dem Tod schlug sich dann später in verschiedenen seine größeren Werke nieder (Missa pro defunctis op. 57, Requiem op. 74, Miserere op. 31, Trauersinfonie op. 110). 1949-55 besuche Gion Antoni Derungs die Klosterschule Disentis und schloss das humanistische Gymnasium mit der Matura ab. In der Gymnasialzeit nahm er zunächst Klavier- und Orgelunterricht bei Giusep Huonder. Disentis, darauf bei seinem Onkel Duri Sialm, Chur, (Bruder der Mutter) einem bedeutenden rätoromanische Komponisten, welcher am Genfer Konservatorium bei Otto Barblan und Bernhard Staffenhagen studiert hatte. Am Konservatorium und an der Musikhochschule in Zürich studierte Gion Antoni Derungs Klavier, Orgel, Schulgesang, Direktion und Partiturspiel und beendete seine Studien mit verschiedenen Diplomen (Paul Müller, Hans Andreae, Luigi Favini u.a.). Von 1960-62 war er Musikdirektor in Lichtensteig/Toggenburg. Hier lernte er auch seine spätere Frau kennen. Seit 1962 unterrichtet Gion Antoni Derungs am Kantonalen Lehrerseminar in Chur und ist Domorganist an der Kathedrale Chur. Von 1962-69 leitete er die rätoromanischen Chöre Alpina und Rezia in Chur. Im Jahre 1971 gründete Gion Antoni Derungs das Quartet grischun, einen Chor, der vor allem moderne Musik aufführte. Am Anfang bestand dieser zwei Jahre lang aus vier Männern. In der Zwischenzeit ist das Quartet grischun zu einem Chor angewachsen, der aus 20 Männern und Frauen besteht. Mit diesem Chor brachte Gion Antoni Derungs viele seiner eigenen anspruchsvollen Kompositionen zur Aufführung Er leitete diesen Chor bis 1993. Seit 1968 ist Gion Antoni Derungs Mitherausgeber zusammen mit seinem Freund Pfarrer Gieri Cadruvi der Schallplattenreihe “Canzuns popularas“. Dadurch wurden viele alte rätoromanische Volkslieder wieder bekannt gemacht. Il Jahre 19709 erhielt Gion Antoni Derungs für sein Werk Rorate op. 23 für Soli, zwei gemischte Chöre und Orchester die Menciòn Honorifica beim Internationalen Kompositionswettbewerb für sinfonische Music “Oscar Espla“ in Alicante, Spanien. 1981 wurde die Missa pro defunctis beim Internationalen Kompositions-wettbewerb in Ibagué, Kolumbien, mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Im Jahre 1982 verlieh der Kanton Graubünden dem Komponisten Gion Antoni Derungs eine Anerkennungspreis. Ein sehr wichtiges Ereignis im Komponistenleben von Gion Antoni Derungs fand im Jahre 1986 statt: Im Monat Mai jenes Jahres wurde die Oper Il cerchel magic, die nicht nur die erste Oper des Bündner Komponisten Derungs ist, sondern zugleich auch erste rätoromanische Oper, mit großem Erfolg in Chur uraufgeführt. 1996 wird seine zweite rätoromanische Oper Il semiader (Der Träumer) ebenfalls in Chur uraufgeführt. Lothar Deplazes schreib die Libretti für beide Opern. Ende 1995 hat Gion Antoni Derungs seine 5.Sinfonie für große Orchester und Orgel op. 140 beendet. Seine frühen Kompositionen lasse Einflüsse StrawinskyŒs, SchostakowitschŒs, aber auch Schweizer Komponisten wie Willy Burkhard und Paul Müller erkennen. In seinen Werken der sechziger- und siebziger Jahre setzte Gion Antoni Derungs sich intensiv mit der Avantgarde ­ etwa Ligeti und Lutoslawski ­ auseinander. Beispiele aus dieser experimentierfreudigen Zeit: Rorate op. 23, Miserere op. 31, Tuns op. 40, I. Sinfonie op. 37 usw. Später verwendete Gion Antoni Derungs in seinen Kompositionen neben nicht tonalen Elementen auch erweiterte Tonalitätsbezuge. Dazu kommen zu jeder Zeit immer wieder wichtige Anregungen aus der rätoromanischen Volksmusik und aus der Gregorianik, mit denen er aufgewachsen ist: Ina Passiun Romontscha op. 50, Die heilenden Kräfte op. 60, Requiem op. 74 usw. Eine besondere Vorliebe gilt der Kammermusik. Hier spielt neben den bereits erwähnten Einflüssen auch der Divertimentocharakter französischer Komponisten eine Rolle (Milhaud, Français...) Beispiele dafür sind: Drei Divertimenti op. 69, op. 93, op. 114, Serenada op. 108 a usw.

Gion Antoni Derungs ist am 4. September 2O12 in Chur gestorben.

Werke
-
- 11 - 12 für Orgel
- 4 Etudes für Klarinette in B und Klavier
- Apocalypse, op. 166
- Ave Regina
- Ave, Maris Stella
- Ave, Maris Stella
- Ballade für Flöte und Klavier ,op. 71 Nr. 1
- Bündner Tänze für zwei Klarinetten und Bassethorn
- Bündner Tänze, op. 108b
- Canticum Ezechiae
- Chanzuns d‘amur / Liebeslieder, op.148
- Chorwerke a cappella - Band I
- Chorwerke a cappella - Band II
- Cinque danze galanti
- Concertino für Oboe und Streichorchester in einem Satz, op. 121
- Concerto campestre für Klarinette und Streichorchester, op. 11
- Concerto galante "Harfe und Spielmann", op.160
- Confrontation - Friedrich Kuhlau
- Das Hohelied der Liebe
- Divertimento n. 2 für vier Klarinetten, op. 93
- Divertimento n. 3, op. 114
- Divertimento op. 69
- Draussen wartet der Stern op. 66
- Drei Stücke für Gitarre
- Dritte Sinfonie op. 116 (aus meinem Leben)
- Elegia per corno inglese, arpa e archi, op. 131 a
- Fantasia für Bläser und Orgel op. 63 Nr. 2
- Fantasia für Orgel op. 63 Nr. 1 (1975)
- Fünf Schweizer Volkslieder, op. 84a
- Historiettes pour grands et petits, op. 28 n. 2
- Il cantico, op. 96
- Im Märchenschloss op. 190
- Kleine Partiten und Choralvorspiele
- Konzert für Flöte und Streichorchester, op. 130
- Konzert für Horn und Streichorchester in einem Satz, op. 107
- Konzert für Streichorchester, op. 73
- Konzert im alten Stil, op. 100 für Orgel (Positiv) und Streichorchester
- Ländliche Skizzen, op. 97b
- Ländliche Szenen, für Flöte, Oboe und Klarinette in B, op. 97 a
- Mascherate, op. 86
- Missa pro defunctis, op. 57
- Moviments I e II
- O salutaris hostia
- Pater noster
- Paul e Clau van egl uaul
- Perspektiven O-U-S-J
- Petite suite pour trompette et piano, op. 91
- Praeludium I
- Praeludium II für 2 Trompeten und 2 Posaunen
- Praeludium III für 2 Trompeten und 2 Posaunen
- Praeludium IV für 2 Trompeten und 2 Posaunen
- Praeludium V (Pastorale) für 2 Trompeten und 2 Posaunen
- Praeludium VI (Intrada) für 2 Trompeten und 2 Posaunen
- Praeludium VII
- Pro Pace, op. 33
- Quartett (Klarinettenquartett), op. 26
- Quattro pezzi per 4 flauti
- Quintett für Flöte, Klarinette in A, Violine, Violoncello & Klavier
- Quintett n. 2 (Harfenquintett), op. 126
- Romanza per violoncello, vibrafono e archi, op. 131 b
- Salep e la furmicla
- Salve Regina, op. 8b
- Sechs Bagatellen op. 117 b
- Sechs lateinische Motetten
- Sechs rätoromanische Volklieder (aus dem Engadin), op. 76a
- Sechs rätoromanische Volkslieder (aus dem Engadin), op. 76a
- Sechs Stücke für Flöte und Gitarre
- Serenada nach rätoromanische Volksliedern, op. 108 a
- Serenata bodana op. 154
- Sieben leichte Stücke für Cello und Klavier
- Sinfonietta, op. 128
- Sonate für Klarinette in B und Klavier in einem Satz, op. 120
- Sonate für Violoncello und Klavier, op. 138
- Sonate op. 143 für Violine und Klavier
- Sonatine für Oboe und Klavier (ev. Cembalo), op. 113 Nr. 2
- Suita für Streichtrio, op. 102
- Suita sursilvana, op. 76b
- Tre pezzi per flauto e arpa, op. 95
- Trio für Flöte, Violoncello und Klavier
- Trio für Klavier, Violine und Cello
- Trois pièces pour grand orgue, op. 127
- Tschun canzuns religiusas, op. 84b
- Tuns, op. 40
- Variationen über ein altes rätoromanisches Weihnachtslied op. 105
- Variaziuns, op. 117a
- Vier Hymnen
- Vier Hymnen für Bass und Orgel
- Vier Stücke für Cello und Klavier
- Vier Tänze
- Visioni notturne
- Zwölf Miniaturen (Dudisch miniaturas), op. 83
- Zwei Silhouetten
- Zwei Stücke für Klarinette, op. 71 n. 2



 
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